„Was tragt Ihr denn bei den Temperaturen jetzt? Wir tragen einen Wollwalkoverall!“
Als ich das vor ein paar Tagen in einer Facebook-Tragegruppe las, musste ich schmunzeln. Und es juckte mir in den Fingern zu schreiben, dass ICH NIE einen Wollwalkoverall anhatte, wenn ich mein Kind trug. 🙂
Aber ja, bei jedem Saisonwechsel kommt sie wieder, die Kleidungsfrage für das Trage-Team. Nun haben wir gerade Frühlingsanfang, die Sonne scheint, alles fängt an, grün zu werden und zu blühen, die Winterstiefel werden weggepackt und auch die dicke Winterjacke. Aber wie ist es nun beim Tragen im Frühling? Was ist die richtige Kleidung für mein Kind? Und für mich?
Frühling: von kühl bis heiß ist alles möglich!
Der Frühling hat hierzulande viel zu bieten – von winterlichen Temperaturen bis hin zu sommerlicher Hitze. Gerade an warmen Tagen kann es von einer Minute auf die andere kühl werden, sobald die Sonne verschwindet. Dabei sind die Voraussetzungen für dich und dein Kind ganz unterschiedlich: Wenn du dein Kind im Frühling trägst, wird dir vielleicht schnell warm. Aber dein Tragebaby bewegt sich nicht und kühlt somit auch weiterhin schnell aus. Die Kleidung für dich und dein Kind sollte beim Tragen dementsprechend flexibel sein.
Perfekt für mich beim Babytragen: eine Trageweste
Für mich war im Frühling immer eine Trageweste die ideale Kombi. So war mein Kind warm, aber ich hatte luftige Arme. Hatte ich das Gefühl, dass es auch meinem Kind warm wurde, konnte ich die Weste öffnen. Besonders mochte ich unsere manduca by MaM Two-Way Deluxe Jacke, da man die Ärmel an- und abzippen kann. Wenn einem also unterwegs warm wird, einfach ab mit den Ärmeln, in die Tasche stecken (und wenn man keine Tasche dabei hatte, einfach in die großzügigen Jackentaschen stecken) und schon ist es weniger warm. Das Anzippen der Ärmeln MIT Baby erforderte dann schon etwas mehr Gelenkigkeit und Geschick, wobei es gut geht, wenn das Baby auf dem Rücken getragen wird. Und das ist eben das Tolle an der Two-Way Deluxe-Jacke: Ich kann vorne oder hinten tragen, oder sogar ganz ohne (Baby) 🙂 Für mich als Rückentragefan war das ein sinnvolle Lösung, zumal ich mit dieser Jacke auch gut den Nacken des Kindes stützen kann, was enorm wichtig ist, wenn das Kind einschläft. Denn leider kann man dann meist nicht die Kopfstütze der Babytrage verwenden.
Und was ziehe ich dem Tragekind an? Ist der Wollwalkoverall ein Muss?
Je nach Außentemperatur braucht das Baby zusätzlich zu seiner normalen Kleidung eine wärmende Hülle. Beine, Arme und den Kopf kühlen besonders schnell aus. Dafür gibt es Tragecover in verschiedenen Varianten, warm gefüttert oder dünn als Wind- und Regenschutz. Und sogar herunterrollbar, so dass man selbst bestimmen kann, wie hoch am Kind das Cover reicht (Tragecover Deluxe FLeX). Ein Cover kann ich vorne tragen (und so noch meine eigene Jacke/Weste darüber anziehen), oder ich nutze es für das Rückentragen ÜBER meiner eigenen Kleidung. Auch eine super praktische Geschichte, gerade wenn man flexibel sein möchte und mehrere Personen das Kind tragen. Bitte überprüfe die Temperatur immer im Nacken deines Babys: Warm sollte er sein, aber nicht schwitzig.
Natürlich ist auch der anfangs erwähnte Wollwalkanzug für das Kind eine warme und gute Möglichkeit. Gerade Wolle hat die positive Materialeigenschaft, temperaturausgleichend zu sein und auch einen kleinen Nieselregen abzuhalten (wenn das natureigene Lanolin nach dem Waschen auch wieder dem Wolloverall zugefügt wird).
Aber für mich wäre ein Wolloverall nun wirklich nichts 😉